Heinrich Vierordt
"Deutschland, hasse!"
читать дальшеO du Deutschland, jetzt hasse mit eisigem Blut,
Hinschlachte Millionen der teuflischen Brut,
Und türmten sich berghoch in Wolken hinein
Das rauchende Fleisch und das Menschengebein!
O du Deutschland, jetzt hasse geharnischt in Erz!
Jedem Feind ein Bajonettstoß ins Herz!
Nimm keinen gefangen! Mach jeden gleich stumm!
Schaff zur Wüste den Gürtel der Länder ringsum!
O du Deutschland, jetzt hasse! Im Zorn glüht das Heil,
Und zerspalt ihre Schädel mit Kolben und Beil.
Diese Räuber sind Bestien, sind Menschen ja nicht.
Mit der Faustkraft vollstrecke des Herrgotts Gericht.Hebels Trost
читать дальшеIn einem Schwarzwaldstädtlein spat
Ist Meister Hebel eingekehrt,
Als Dichter und als Kirchenrath
Vom Land der Heimat heiß verehrt.
Ein Feuer wird noch hell geschürt,
Den First umbraust der Winterwind;
Sein Gastfreund ihn Zum Lager führt:
Du lieber Meister, schlummre lind!
Doch trotz des holden Wunsches will
Kein Schlummer heut sich stellen ein;
Mit weißem Strahle schleichet still
Durchs Fenster sich der Mondenschein.
Ob er vom Weg ins Oberland
Im Landpostwagen noch so matt,
Kein Mohnkorn aus des Schlafes Hand
Fällt süß auf Hebels Lagerstatt.
Denn Sorgen haben mancherlei
Am Herzen zehrend ihm genagt,
Von Mitternacht Zum Hahnenschrei
Harrt er mit Seufzen, bis es tagt.
Mit schwerem Schlaggewicht die Uhr
Im dunkeln Kasten dröhnend tickt,
Sonst ist es still; ein Mäuslein nur
Im Wandgetäfel knuspernd pickt.
Doch ach, noch lang ist nicht vorbei
Die Nacht mit ihrem bangen Schritt,
Vom Kirchenthurme schlägt es: Zwei!
Des Dichters Lippe zählt es mit.
Die Gassen draußen sind verschneit,
Der Schwarzwald blinkt im Winterduft —
Da horch, durch tiefe Einsamkeit
Des Wächters Horn mit Schmettern ruft.
Der wandelt mit Latern' und Speer
Am Haus vorbei, die Straß' entlang,
Zum Ohr des Schlummerlosen her
Durch Nacht und Stille tönt der Sang:
"Und wem scho' wieder, eh's no tagt,
Die schweri Sorg' am Herze nagt.
Du arme Tropf, di Schlof isch hi,
Gott sorgt,! es war' nit nöthig gsi."
Der Dichter lauscht und lauscht und weint,
Sinkt in die Kiffen sanft und ruht
Sorglos, wie einst ers selbst gemeint,
In eignen Liedes frommer Hut.
Dem Eingeschlafnen schimmernd feucht
Die Thrän' noch von der Wimper hängt,
Mit stillverklärendem Geleucht
Sein Haupt der Mondenstrahl umfängt.
Heinrich Vierordt
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